Himmelpfort 2003

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In diesem Jahr war unser Urlaubsziel Himmelpfort. Ein kleines, verträumtes Dörfchen in Brandenburg 90km nördlich von Berlin. Inmitten von drei Seen gelegen, verschont von großen touristischen Unternehmungen, mit viel Wald ringsherum ist es eine Stätte für Menschen die Ruhe und Entspannung suchen. Genau das richtige für uns. Wir kannten den Ort schon aus einem Urlaub 1996 und wußten, dass uns genau das erwartet was wir so dringend brauchten. Damals war Maxl 3 Jahre alt. Er konnte sich aber an nichts erinnern.
Genau 2 Tage vor Urlaubsbeginn wurde Johanna krank. So krank, dass wir sie am Tag unserer eigentlichen Abreise ins Krankenhaus schaffen mußten. Wir sind dann 2 Tage später losgefahren, nachdem wir uns vergewissert hatten, dass es Johanna im Krankenhaus schon wieder wesentlich besser ging. Die Oberärztin hat uns auch förmlich weggescheucht. Sie sagte, dass sie sich jetzt um Johanna kümmern und wir uns endlich um uns selbst kümmern müßten. Beruhigt sind wir am 4.8.2003 losgefahren.

Es ist nicht weit zu fahren. Nach 4 Stunden Fahrt mit einigen, zum Teil unfreiwilligen, Pausen standen wir an der "Pforte zum Himmel".
Unser Ferienhäuschen war nicht neu, aber unseren Ansprüchen genügte es vollkommen. Von der Terrasse haben wir auf den Haussee schauen und die vorüberfahrenden Schiffe zählen können. Ca. 50m war er entfernt und noch einmal knapp 50m haten wir zu einer kleinen, ruhigen Badestelle zu laufen. Sie war leicht in Badehose und umgehangenem Handtuch zu erreichen. Mehrmals täglich haben wir uns im See erfrischt. Die Temperaturen waren ja tropisch. Aber durch das viele Wasser und den schattenspendenden Wald empfanden wir die Hitze als gar nicht so schlimm.
Die kleine Badestelle war auch nie überlaufen. Ein paar wenige Menschen badeten und gingen wieder zum Kaffeetrinken oder fuhren mit dem Rad weiter.
Das Wasser war erstaunlich klar und von bester Qualität. So sagte es jedenfalls eine Wasseranalyse. Wobei ich mir schon Gedanken machte, wenn kleine Knirpse mit verträumtem, leicht verklärtem Blick sinnend im Wasser standen. Vorsichtshalber habe ich um diese einen großen Bogen gemacht.

Da ich gerade von Wasser erzähle. Wir waren an 2 Tagen am Stechlin baden. Dessen Wasser ist wegen seiner Klarheit und Reinheit weithin berühmt. Und das ist nicht geschwindelt. Man kann, wenn einem das Wasser schon bis zum Halse steht, immer noch sehr gut die eigenen Füße erkennen.
Dort sind wir auch mit einem Ruderboot über den See an eine ruhige Uferstelle gefahren, bei der man ungestört und unbeobachtet auch nackich baden konnte.
Während der Bootsfahrt hat Maxl ins Wasser geschaut und plötzlich meinte er es würde ihm schlecht. Seekrank konnte nicht sein, fast keine Welle bewegte das Schiff. Er sagte, dass er den Seegrund beobachtet hat und der dann plötzlich steil nach unten abfiel, dass ihm davon schwindelig geworden ist.
Auf dem Stechlin haben wir bei unserem zweiten Badetag auch recht große Wellen erlebt. Die erinnerten echt an Ostseewellen mit Schaumkrone. Mit dem Ruderboot war an dem Tag kein Vorwärtskommen.

Neben baden und bootfahren haben wir auch ein Radtour gemacht, Federball gespielt und auch einige Sehenswürdigkeiten besichtigt.
Das Schiffshebewerk in Niederfinow mußten wir uns unbedingt anschauen. Mit einem Schiff haben wir uns hochheben lassen. Das war schon recht imposant und sehr interessant. Runter ging es mit einem Kremser entlang der alten, schon recht verfallenen Schleusenanlage.
Von Niederfinow aus sind wir auf dem Rückweg über Chorin gefahren. Das Kloster hatte seine Pforten zwar schon geschlossen, aber wir sind um das Kloster spaziert und eine kleine offene Pforte entdeckt, durch die wir ins Kloster konnten.
Das Kloster Chorin menschenleer zu erleben ist auch nicht jedem vergönnt. Es hatte dadurch einen ganz eigenen Reiz. Ich war recht lange darin, der Fotoholicer in mir hatte viel zu tun. Katrin und Maxl waren dann recht ungeduldig.

Das war nicht das einzige kulturelle Highlight in unserem Urlaub. Das Grab E. Strittmatters in Schulzenhof haben wir noch besucht und in Biesenbrow, dem Geburtsort von Ehm Welk, waren wir natürlich auch.
In Biesenbrow sind die Handlungen der Kummerow-Romane und auch "Mein Land das ferne leuchtet" angesiedelt. In dieser autobiographischen Erzählung schreibt Ehm Welk über seine geliebte Landschaft aus der Kinderzeit "Orplid" mit den Fischteichen, dem Mühlbach, der Herrgottinsel - dem "Eingang ins Paradies". Dieses Land haben wir vor 6 Jahren noch gesehen. In diesem Jahr jedoch hatte es seinen märchenreichhaften, verwunschenen, ungewöhnlichen Reiz verloren. Schade, es war ein Stück lebendig gewordenes Märchen.

Ich habe scheinbar die seltsame Angewohnheit im Urlaub Ärzte aufsuchen zu müssen. Im vergangenem Jahr wegen Ischiasbeschwerden, vorher wegen verstopfter Ohren. In diesem Jahr hab ich mir was besonderes ausgewählt. Sonntags bin ich zweimal zum Zahnarzt gefahren. Eine Wurzelentzündung an einem zum Glück schon abgestorbenen Zahn hat mich das tun lassen. Am Sonntagabend hat die sehr freundliche Zahnärztin dann den Zahn aufgebohrt und die Wurzelkanäle saubergemacht. Und fortan hatte ich keine Beschwerden mehr. Ich mußte nur Obacht geben, dass der Zahn immer schön offen blieb. Das Essen hat halt bei mir etwas länger gedauert.

Das Schönste an diesem Urlaub war dieses "planlose in den Tag hineinleben". Das heißt nicht, dass wir uns kein Gedanken um unsere Unternehmungen gemacht haben. Wir konnten nur einfach das tun, was uns gerade am meisten Spass machte. Es gab keinen Stress wegen irgendwelcher einzuhaltender Zeiten, kein Gejammer Johannas. Nur Maxl hat an den ersten beiden Tagen den Aufstand geprobt. Ein paar sehr deutliche und sehr laute Worte haben ihn aber nachdenklich werden lassen.
In den ganzen 12 Tagen hab ich nicht einmal in den Ferhseher geguckt. Abends haben wir lange, ich meist bis weit nach Mitternacht, auf der Terasse gesessen, gelesen, gemalt, Karten gespielt, in die Sternlein geschaut. Ihr glaubt gar nicht was für ein Verkehr da oben herrscht. Aller paar Minuten ist ein Satellit vorübergeflogen, oder Flugzeuge und Sternschnuppen. Drei Stück hab ich gesehen, Wünsche sollen sich erfüllen, an die man in dem Moment denkt. Wenn sich die drei Wünsche erfüllen würden ...

Es wäre schön gewesen, wenn wir noch ein paar Tage länger hätten bleiben können. Die Zeit war so schön, in der heißen, nach frisch geteertem Holz, nach Wald duftenden Luft am Wasser zu sitzen, den Enten und Insekten zuzuschauen, in die Sonne zu blinzeln, ein paar Zeilen zu lesen, zu malen, die Gedanken ihre eigenen Wege gehen lassen ohne auf sie aufzupassen und mit allen Sinnen und ohne Hast und Eile genießen zu können.

Die Urlaubsbilder sind in einer Präsentation als Himmelpfort 2003.zip File gespeichert. Das File müßt ihr herunterladen und entzippen. Das daraus entstandene Urlaub.pdf File dann mit dem Acrobat Reader 5.0, der hier bei Adobe kostenlos zu haben is, öffnen. Dann könnt ihr entspannt der ca 7 min langen Präsentation folgen.
Das ZIP-File ist leider 10 MB groß :-(. Aber ihr könnt es ja im Hintergrund herunterladen. ;-)

Ich hab das deshalb ersteinmal so kompliziert gehandhabt, weil ich ein Fotoalbum über unseren Urlaub gedruckt habe und einen Teil dieser Bilder gleich für das Web verwendet habe.
Ich werde aber demnächst (*grins*) sehen, dass ich die Bilder irgendwie anders zeige.